Die Pavane ist der klassische Eröffnungstanz
eines jeden festlichen Abends. Auch als
Padovana bzw. Paduaner bezeichnet, ist seine
Herkunft aus der weit im Süden gelegenen
mittelländischen Stadt Padua leicht zu erraten.
Durch seinen langsamen, gravitätischen
Charakter und durch die verschiedenen
Tanfiguren ermöglicht er es den Damen und
Herren einer Gesellschaft sich genau zu
mustern und einen ersten Eindruck voneinander
zu gewinnen.
Zu seiner Beherrschung müssen zuvor die 2
Tanzschritte "pas de simple" und "pas de
double" erläutert werden, da sie die
Bewegungen des Tanzes größtenteils
bestimmen.
Der "pas de simple" links/rechts (Sl oder Sr):
Man macht einen Schritt leicht schräglinks /-rechts nach vorn,
dann zieht man den hinteren Fuß nach, sodass man nun mit
beiden Füssen nebeneinander steht. Nunmehr erhebt man sich auf
die Fußballen empor und endet schließt damit, indem man
die Füße wieder auf die Erde absenkt.
Der "pas de double" ist genau von gleicher
Natur mit dem einzigen Unterschied, daß man
anstatt einem drei Schritte tätigt, ehe die Füße
nebeneinander zu stehen kommen und das "auf
und ab" erfolgt.
Nach diesem Grundsätzlichen als zum
Tanz: Die Gesellschaft stellt sich in einem
Kreis auf und zwar in der Gestalt, dass sich
Damen und Herren einander abwechseln, sich
an die Hände fassen und ihre Schultern nicht
zum Kreisinnern, sondern nach rechts wenden.
Nach der Aufstellung beginnt der Tanz. Als
erste Figur erfolgt das hintereinander
Einschreiten. Es beginnt mit einem "pas de
simple" schräglinks (dabei sollt der Kopf
immer die Bewegungsrichtung aufnehmen),
dann ein "pas de simple" schrägrechts und dann
einen "pas de double" geradeaus ( 1 links - 1
rechts - 2 vorne ).
An dieser Stelle angekommen heißt es für die
Herrn aufgepasst, denn sie müssen beim
Abschluss des letzten "pas de double" die Hände
ihrer Damen loslassen und sich an die linke
Seite der ihnen vorrausschreitenden Dame
begeben. Es folgt die Figur des nebeneinander
Einschreiten. Hierbei geht es wie gewohnt
weiter: "Pas de simple" links und rechts und
ein "pas de double" geradeaus, ein "pas de
simple" rechts und links und ein "pas de double"
geradeaus ( 1 links - 1 rechts - 2 vorne, 1 rechts - 1
links - 2 vorne ).
Wiederum heißt es nach dem letzten "pas de
double" aufgepasst, denn mit dem letzten Schritt
wenden sich die beiden Tanzpartner einander zu. Es
folgt die gegenseitige Musterung. Hierbei
macht der Herr einen Seitwärtsschritt rechts
und dann 3 Seitwärtsschritte wieder links, so
dass seine Bewegung vor einer neuen Dame
endet. Dasselbe tun anschließend die Damen
(hier besteht im übrigen eine wunderbare
Gelegenheit einander in Augenschein zu
nehmen).
Wir haben nun neue Tanzpaare, die sich
gegenüberstehen. Es folt das Manöver des
Umkreisens und Verabschiedens der
Tanzpartner. Diese fassen sich an beide Hände,
bewegen sich einen Seitwärtsschritt nach rechts,
einen Seitwärtsschritt nach links und
umkreisen sich dann mit 4 Schritten. Nachdem
beide auf ihre Ausgangsposition zurückgekehrt
sind, hebt der Herr seine Hand und die Dame
dreht sich zum Abschied unter ihr her und begibt
sich dann an die rechte Seite des bislang hinter
ihr tanzenden Herrn. Die Herrn bleiben einfach
stehen und erwarten die Ankunft ihrer neuen
Tanzpartnerinnen, mit denen man dann den
Tanz von vorne beginnt.
Natürlich erscheint dies alles auf den ersten
Blick sehr kompliziert, doch im Takt der Musik
wird man rasch bemerken, das sich alles viel
einfacher verhält als es zunächst scheint. Der
routinierte Tänzer achtet nicht allein auf seine
Bewegungen, sondern beachtet im Augenwinkel
auch immer die Bewegungen der anderen Paaren
und die Ausformung des Tanzkreises, so dass
sich ein Bild vollendeter Harmonie darietet.
Nach der Pavane folgt in der Regel ein
lebhafterer Tanz.
Hier die Musik zum Tanz